1919–2019
100 Jahre VKU – 100 Jahre Kunst
Im Jahr 2019 feierte die VKU ihren 100. Geburtstag. Zu diesem besonderen Anlass luden wir ein zu verschiedenen Jubiläumsveranstaltungen im Spitäle an der Alten Mainbrücke und an weiteren öffentlichen Orten in Würzburg.
Die große Jubiläumsausstellung von Mitte Mai bis Ende Juni 2019 im Spitäle dokumentierte die 100-jährige Geschichte der VKU und gab einen Überblick über die Künstler*innen und ihre Arbeit von 1919 bis heute. Die Ausstellung zeigte, inwieweit sich internationale Kunstbewegungen wie Expressionismus, Konstruktivismus, Neue Sachlichkeit oder abstrakte und konkrete Kunst in den Werken der einzelnen Künstler*innen niedergeschlagen haben. Bildhauerische Arbeiten zeigten wir von Mai bis Oktober an der Leonhard-Frank-Promenade und im wunderschönen Park des Julius-Spitals.
Eine Installation künstlerisch gestalteter Fahnen in der Innenstadt machte Bürger*innen und Gäste Würzburgs auf die verschiedenen Kulturangebote im Jubiläumsjahr aufmerksam.
Im Herbst 2019 richteten wir den Blick in die Zukunft. Die VKU öffnete das Spitäle für den Nachwuchs und präsentierte unter dem Titel »von hier, bis jetzt« eine Sonderschau junger Künstler*innen der Region. Eine große Vielfalt Angewandter Kunst bot Ende Oktober das KunstKontor: Gold- und Silberschmiedearbeiten, Textiles, Lederarbeiten, Keramik, Glas, Papierprodukte und mehr. Alle Aussteller*innen waren an diesem Wochenende im Spitäle zugegen und erläuterten ihre gestalterische und handwerkliche Arbeit.
In der Chronik »100 Jahre VKU« wird die wechselvolle Geschichte der VKU umfassend dargestellt – diese Veröffentlichung wird allen Interessierten zum Kauf angeboten.
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Von der VuKuK zur VKU – Ein Blick in die Geschichte
Unter dem Namen »VuKuK, Vereinigung unterfränkischer Künstler und Kunsthandwerker«, wurde die jetzige VKU im Jahr 1919, kurz nach dem Ende des 1. Weltkrieges gegründet.
Zweck der Vereinigung war zunächst, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Mitglieder zu verbessern. Prominente Mitglieder waren z. B. der in Aschaffenburg geborene Maler und Grafiker Ernst Ludwig Kirchner, der Landschafts- und Portraitmaler Josef Oppenheimer, die bildenden Künstler Heinrich, Matthäus und Rudolf Schiestl, Max Slevogt, Gertraud Rostosky, die Bildhauerin Emy Röder und der Maler Christian Schad.
Zwischen 1919 und 1930 organisierte die VuKuK Ausstellungen in der Residenz, im Wenzelsaal des Rathauses und in der Schrannenhalle. 1930 erhielt sie mit der neu gebauten städtischen Otto-Richter-Halle die lang ersehnte ständige Ausstellungsstätte. Das Ende kam mit dem Aufbau der Reichskulturkammer als alleiniger berufsständischer Vertretung aller Kulturschaffenden. So musste im September 1933 die VuKuK als Berufsorganisation faktisch aufgelöst werden.
Im Mai 1946, ein Jahr nach Kriegsende, trafen sich erstmals die Gründungsmitglieder der neuen VKU, der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens. Das erklärte Ziel war, »das gesamte geistige Leben in Würzburg zu fördern und Würzburg wieder zu kultureller Bedeutung zu verhelfen.«
Seit der Entdeckung der Ruine der »Spitalskirche zu den 14 Nothelfern« und deren Umgestaltung zu einem Ausstellungsraum, dem heutigen »Spitäle an der Alten Mainbrücke«, prägt die VKU das kulturelle Leben Würzburgs entscheidend mit.